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Plattdeutsch

Konzept zum Erwerb der niederdeutschen Sprache in der VGS Sellstedt (Stand 2011)

 

1. Allgemeines

 

Die Einbindung der niederdeutschen Sprache ist Teil unseres Schullebens.

Durch den ländlichen Charakter unseres Einzugsgebietes kennen viele Schüler die plattdeutsche Sprache bereits aus dem Elternhaus.

 

Im Kerncurrikulum Deutsch ist die Einbindung der Regionalsprache in den Unterricht vorgegeben.

Seite 12: Sprache und Sprachgebrauch untersuchen

(…) Dabei ist der Vergleich mit anderen Sprachen … Regionalsprachen … zu nutzen. (…)

Seite 27:

Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Sprachen…

z.B.: Begrüßungen, Redewendungen, Vergleich von Wörtern

 

Die EU strebt einen mindestens dreisprachigen EU-Bürger an:

1) eine internationale Sprache /Weltsprache

2) eine nationale Sprache

3) eine regionale Sprache

 

In unserer Region bietet sich Niederdeutsch/Plattdeutsch an.

 

 

2. Einsatz in unserer Schule

 

Die plattdeutsche Sprache wird in unserer Schule in allen Jahrgängen eingesetzt.

Insbesondere in den Fächern Deutsch, Musik und Mathematik lernen die Schüler plattdeutsche

Lieder, Gedichte und die plattdeutschen Zahlen.

Plattdeutsche Redemittel werden häufig auch in anderen Fächern, z.B. Sachunterricht angewendet.

 

Um eine Überforderung zu vermeiden, die Motivation zu erhalten und um das Einschleifen der plattdeutschen Wörter zu ermöglichen, werden die plattdeutschen Redewendungen häufig in kurzen Sequenzen wiederholt.

 

Durch den Vortrag von Liedern, Gedichten und Theaterstücken im Forum wird der Umgang mit der plattdeutschen Sprache auch für Außenstehende erfahrbar.

 

3. Organisatorisches

 

Als Richtlinien für den Einsatz der plattdeutschen Sprache wurde ein schuleigener Lehrplan „Plattdeutsch in der GS Sellstedt“ entwickelt, in dem Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung in allen vier Jahrgängen festgehalten sind.

Um den Lehrkräften, die mit der plattdeutschen Sprache wenig vertraut sind, den Unterricht zu erleichtern, stehen fertige Unterrichtseinheiten (Röög di) und Redemittel zur Verfügung.

 

 

4. Auswirkungen

 

Wichtiges Prinzip ist lebenslanges Lernen, Betonung der Selbstlernkapazitäten und der möglichst frühe Beginn des Sprachenlernens. Der frühe Beginn beim Erlernen der Regionalsprache gibt Hilfen beim Erlernen weiterer Fremdsprachen und dadurch größere Chancen im internationalen Wettbewerb.

 

Wenn im dritten und vierten Schuljahr der Englischunterricht beginnt, können Vergleiche zwischen der regionalen und der internationalen Sprache gezogen werden.

 

Durch das Lernen der Regionalsprache werden die eigenen kulturellen Werte und Einflüsse bewusst.

Das Kennen der eigenen Kultur erleichtert das Erfassen kultureller Unterschiede und somit die Akzeptanz anderer Kulturen.

Es bietet sich, an die vorhandenen kulturellen Schätze der Region (z.B. niederdeutsche Sprache) zu nutzen.

 

In unserer Region wird die niederdeutsche Sprache zum Teil noch von Großeltern und in der Nachbarschaft gesprochen. Da dies jedoch nicht mehr in jeder Familie gegeben ist, besteht in der Schule für jeden Schüler die Chance, mit der niederdeutschen Sprache in Kontakt zu treten.